Das Interview zur Bundestagswahl mit Armin Laschet

Der Spitzenkandidat der Union im Interview mit uns.

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Unions-Kanzlerkandidat sicher: Mehrheit in Deutschland will nicht Rot-Rot-Grün

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet glaubt weiter fest an den Sieg bei der Bundestagswahl. Auf die Frage, wie es Armin Laschet voraussichtlich am Wahlabend gehen wird, sagt der Unions-Kanzlerkandidat: "Ich glaube, dass es mir dann gut geht, weil ich zuversichtlich bin, dass die Ideen, die ich vortrage, viele Menschen überzeugen werden. Ich glaube auch nicht, dass die Mehrheit der Deutschen eine Rot-Rot-Grüne Regierung will. Sondern sie wollen ein Stück Stabilität, ein Stück Sicherheit in ihrem Leben, aber auch etwas Neues", sagt Laschet weiter. Ob mit einem Sieg auch automatisch eine Kanzlerschaft verbunden ist, da hat er allerdings seine Zweifel: "Wir kämpfen um Platz 1. Aber jeder weiß, selbst, wenn ich auf Platz 1 liege und Olaf Scholz auf 2, könnte er trotzdem eine Rot-Rot-Grüne Koalition machen. Es ist nicht immer der, der auf 1 liegt, automatisch Kanzler", warnt der Kanzlerkandidat der Union.

"Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist". Dieses Zitat stammt aus der Operette von Johann Strauß "Die Fledermaus" und Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat dieses nach eigen Aussagen zu einem Leitsatz für sein Leben gemacht. Dieser Leitsatz würde für ihn auch am Wahlabend gelten, egal wie das Ergebnis aussehen würde: "Ja, dann hat der Wähler entschieden. Und dann wird man sehen, was kann man aus diesem Wahlergebnis machen… Dann haben auch nicht Umfragen gesprochen, sondern der Wähler", so Laschet.

Hinsichtlich des Wahlkampfs und der schlechten Umfragewerte für die Union räumt Laschet Fehler ein: "Ich beobachte natürlich die Entwicklung. Und natürlich ist nicht alles optimal gelaufen". Zum Teil macht Laschet externe Einflüsse wie zum Beispiel die Flutkatastrophe dafür verantwortlich, da er aus diesem Grund den Wahlkampf Mitte Juli unterbrochen hatte und dadurch der Eindruck entstanden war, er würde mit dem "Schlafwagen" ins Kanzleramt fahren wollen: "In der Zeit ist kein Wahlkampf. Wenn Flut ist, ist Nothilfe angesagt", verteidigt sich Laschet.

Laschet: Twitter ist nicht das Leben Deutschlands

Wie kein anderer Politiker wird Armin Laschet während des Wahlkampfs im Netz mit Häme überschüttet. Sein Rezept, damit umzugehen ist, "dass man sich klar macht, dass Twitter nicht das Leben in Deutschland ist." Es seien "ganz wenige Menschen, die das verfolgen. Noch weniger, die anonym und aggressiv gegen einzelne Personen agieren… Hart ist es", gibt der CDU-Kanzlerkandidat zu, "aber ich weiß, das ist nicht das Leben".

Dass das Machtgerangel mit CSU-Chef Markus Söder und der Kampf im Frühjahr um die die Kanzlerkandidatur sehr kräftezehrend war, gibt Laschet zu: "Ja, das waren anspannende Tage… Jeder Wettbewerb zwischen zwei Menschen, die um ein Amt kandidieren, ist anstrengend". Zuträglich war der Wettbewerb aus seiner Sicht nicht: "Das hilft nie. Die Illusion, dass alle sagen, es gibt nur einen und den tragen wir jetzt mit der Sänfte durchs Land, das gibt es in der Politik nie", sagt Laschet. 

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