Fairtrade Orangen - AllerWeltHaus unterstützt Projekt in Süditalien

Im AllerWeltHaus könnt ihr im Moment fair gehandelte Orangen kaufen - Damit wird ein Projekt in Süditalien unterstützt, dass sich für bessere Arbeitsbedingungen auf den Plantagen einsetzt.

© Radio Hagen

In Italien werden afrikanische Migranten ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die wiederum unter dem Preisdruck von Supermarktketten stehen. Sie müssen ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt. SOS Rosarno in Kalabrien zeigt, dass es anders geht: Der Verein stellt den direkten Kontakt zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften her. Zwischenstufen des Handels werden ausgeschaltet. So erhalten Arbeiter und Bauern einen fairen Preis und können in Würde leben.


© Radio Hagen

Die Situation in Rosarno

Von November bis April helfen ca. 2.500 Wanderarbeiter, meist afrikanische Geflüchtete, bei der Orangenernte in Rosarno. Sie arbeiten auf den umliegenden Plantagen für ca. 20 Euro am Tag. Davon können sie nicht anständig leben, so Claudia Eckhoff vom AllerWeltHaus Hagen. Die Erntehelfer hausen in Ruinen stillgelegter Fabriken, zusammengepfercht und unter erbärmlichen Bedingungen, erzählt sie weiter.

Ohne die Migranten aber würde die ohnehin schwache kalabrische Wirtschaft zusammenbrechen. Die Abnehmer der Früchte sind multinationale Konzerne und Handelsketten. Sie diktieren den Bauern die Preise, die nicht einmal die Produktionskosten decken, sagt sie. So bezahlten große Handelsketten nur 12 Cent/Kg Orange. Die Produktionskosten liegen jedoch bei mindestens 20 Cent/Kg. Deshalb haben die Bauern nur zwei Möglichkeiten: entweder die Früchte auf den Bäumen verfaulen zu lassen oder die Tagelöhner auszubeuten.

Der Verein SOS Rosarno hilft

Eine Gruppe von Aktivisten, Landwirten und Tagelöhnern gründeten vor einiger Zeit den Verein „SOS Rosarno". Die Landwirte verpflichten sich so, ihren Arbeitern Tariflöhne zu zahlen, sie mit regulären Arbeitsverträgen zu beschäftigen und ausschließlich Öko-Landbau zu betreiben. Der Verein SOS Rosarno wiederum organisiert den Vertrieb an kleine Bioläden und Gruppen solidarischen Konsums, erzählt Eckhoff.


Orangen kommen zum AllerWeltHaus

Fairness in Hagen

Hagen ist seit 2013 eine Stadt des Fairen Handels, eine der inzwischen rund 600 Fairtrade-Towns in Deutschland und gehört außerdem zum Netzwerk Faire Metropole Ruhr. „Sowohl in der Volmestadt als auch in der Region mit ihren rund 5 Millionen Menschen soll der Faire Handel gestärkt und allmählich zu einer Selbstverständlichkeit werden“, sagt Claudia Eckhoff. Sie ist Regional-Promotorin des Eine-Welt-Netzes NRW und Sprecherin der Hagener Fairtrade-Town-Steuerungsgruppe.

Der faire Gedanke richtet sich einerseits an die Verbraucher*innen, aber auch an Politik, Verwaltung, Handel und Unternehmen. „Allein die Beschaffung der öffentlichen Hand summiert sich in Deutschland auf 300 Milliarden Euro. Bei der Vergabe der Aufträge sollten viel mehr als bisher die Menschenrechte weltweit beachtet werden“, sagt Claudia Eckhoff. 

Gewinnspiel

„Für die Menschen in Hagen verlost das AllerWeltHaus jetzt einen vorweihnachtlichen fairen Genusskorb.“ 

Darin befindet sich – abgesehen von Orangen der fairen Plantage in Rosarno, Nüssen, dem fairen Hagener Kaffee und der fairen Hagener Schokolade – "noch manch anderer Gaumenschmaus". Eine Chance auf den Genuss-Korb hat jeder, der bis Mittwoch, 9. Dezember, eine E-Mail mit dem Stichwort „Faire Orangen“ direkt in der Betreffzeile losschickt an info@allerwelthaus.org

Weitere Meldungen

skyline