Kinder und ihre Bildschirmzeit

Zuviel Medienkonsum ist schädlich für Kinder. Eine Familienstudie der AOK beleuchtet die Bildschirmzeit von Vier- bis Sechsjährigen. Unter der Woche seien knapp 60 Prozent mehr als eine halbe Stunde vor Fernseher, Laptop und Co. Am Wochenende mehr als 80 Prozent.

Eine halbe Stunde pro Tag sollte nicht überschritten werden - empfehlen Experten für diese Altersgruppe. Mehr sei schädlich - vor allem, wenn dadurch die Bewegung leide. Kinder müssten die reale Welt erkunden und soziale Kontakte haben. Nicht altersgerechte Inhalte könnten zudem Ängste auslösen. Nur etwas besser sind die Zahlen bei Sieben- bis Zehnjährigen. Insgesamt zeigt sich: Medienkompetenz ist eng mit dem Thema Gesundheit verbunden. Deshalb ist die AOK bereits seit 2020 Partnerin der bundesweiten Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ und hat die Kooperation verlängert.


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Hoher Medienkonsum bei Kindern kann gesundheitliche Folgen haben

AOK setzt Initiative „SCHAU HIN!“ fort


Hagen, 20.02.2024

 

Ob Smartphone, Tablet, Computer oder Spielkonsole – Kinder sind immer früher und alltäglich mit digitalen Medien konfrontiert. Diese bieten ihnen viele Möglichkeiten zum Lernen, Spielen und Entdecken. Allerdings stellt die Digitalisierung Familien auch vor neue Herausforderungen. Experten sehen die Zeit, die Kinder in Hagen vor dem Bildschirm verbringen, kritisch. Der Medienkonsum ist hier häufig viel zu hoch. In Westfalen-Lippe verbringen bereits 58 Prozent der Vier- bis Sechsjährigen unter der Woche mehr als eine halbe Stunde vor TV, Laptop und anderen digitalen Geräten. Am Wochenende sind es sogar 83 Prozent. Das ergab eine Elternbefragung im Rahmen der AOK-Familienstudie. Der tägliche Medienkonsum für Kinder in dieser Altersgruppe sollte jedoch nach Expertenmeinung eine halbe Stunde nicht überschreiten. „Ein zu hoher und falscher Medienkonsum kann sich nachteilig auf die Entwicklung und Gesundheit von Kindern auswirken. Vor allem dann, wenn die Bewegung dauerhaft darunter leidet, Kinder ihre reale Welt nicht mehr erkunden und soziale Kontakte ausbleiben. Wenn Mädchen und Jungen unbeaufsichtigt nicht altersgerechte Inhalte konsumieren, kann das zudem Ängste auslösen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Jörg Kock.

 

Kritisch ist der tägliche digitale Medienkonsum der Kinder in Westfalen-Lippe auch in der Altersgruppe der Sieben- bis Zehnjährigen zu sehen. Hier wird der von Experten empfohlene Wert von einer Stunde täglich deutlich überschritten. Gleich 72 Prozent der befragten Eltern gaben an, dass ihre Kinder diese Werte am Wochenende deutlich überschreiten, unter der Woche sind es 42 Prozent.

 

Medienkompetenz ist eng mit dem Thema Gesundheit verbunden. Deshalb ist die AOK bereits seit 2020 Partnerin der bundesweiten Initiative „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ und hat die Kooperation verlängert. „Medienkonsum fängt heute schon im Kleinkindalter an. Deshalb ist es wichtig, Eltern zu sensibilisieren und ihre Medienkompetenz zu stärken. Genau diese wertvolle Arbeit leistet ‚SCHAU HIN!‘ seit vielen Jahren“, sagt Kock mit Blick auf die langjährige Kooperation. „SCHAU HIN!“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der AOK. Mit einem neuen TV-Spot, der ab Februar ganzjährig ausgestrahlt wird, sollen Familien auf das Angebot aufmerksam gemacht werden. Im gleichen Monat starten auch die neuen „SCHAU HIN!-Medienkurse für Eltern“ – online, interaktiv, werbefrei und kostenlos.

 

Laut der aktuellen AOK-Familienstudie begrenzen Erziehungsberechtigte die Bildschirmzeiten ihres Nachwuchses nicht mehr so stark wie vor vier Jahren. Gaben 2018 noch 86 Prozent der Eltern an, ihren Kindern bis zum 14. Lebensjahr Grenzen bei der Mediennutzung zu setzen, waren es 2022 nur noch 76 Prozent. „Wir wollen Eltern dabei unterstützen, gemeinsam mit ihren Kindern einen verantwortungsvollen Umgang zu finden“, so Kock. Bereits bei Kindern zwischen drei und sechs Jahren werden wesentliche Grundlagen für die spätere Mediennutzung gelegt. Da Kinder durch Nachahmung lernen, bieten sich gute Chancen, wenn Eltern mit gutem Beispiel vorangehen

 

Seit Frühjahr 2023 ist neben Nachhaltigkeit auch Medienkompetenz fester Bestandteil des AOK-Präventionsprogramms „JolinchenKids – fit und gesund in der Kita“. „Bis dahin lag unser Schwerpunkt auf Ernährung, Bewegung und psychischem Wohlbefinden. Wir sehen gerade im Bereich der Medienkompetenz ein riesiges Gesundheitspotenzial und haben uns deshalb für die Erweiterung um diesen Baustein entschieden“, so Kock.

 

Zwei digitale Elternabende mit Mediencoaches aus dem „SCHAU HIN“-Team für Eltern von mit der AOK NordWest kooperierenden Schulen, die Gesundheitsförderung fest in ihren Schulalltag integriert haben, stießen auf großes Interesse. Über 300 Eltern nutzten die Gelegenheit, wertvolle Tipps zum Umgang mit neuen digitalen Trends und Medien für die gesamte Familie zu bekommen.

Mehr Informationen zur Partnerschaft der AOK mit „SCHAU HIN!“ und wertvolle Tipps gibt es hier kostenfrei: https://www.schau-hin.info/

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