Lennerenaturierung

Im letzten Sommer hat das größte Ökoprojekt der Stadt angefangen: Die Renaturierung der Lenne zwischen Hohenlimburg und Hagen. Ein dreiviertel Jahr ist rum, und Ralf Schaepe hat sich die Schuhe ruiniert um zu sehen, was man jetzt schon sehen kann.

Außerdem hat er ein Video zum selben Thema prodiziert. Der Link ist hier: https://www.youtube.com/watch?v=ixpiIp0TFp8&ab_channel=RalfS

© WBH / Alexander Horn

Wir stapfen am Ufer der Lenne entlang. Bagger haben fletschige Reifenspuren in den lehmigem Boden gedrückt. Der Wirtschaftsbetrieb Hagen hat hier nicht nur einfach Fachleute geschickt, um ein Renaturierungsprojekt zumachen: Mit Alexander Horn und Gerald Fleischmann sind zwei Überzeugungstäter dabei, der Lenne ihre Natur zurückzugeben. Fleischmann hat das Projekt schon geplant, als es noch keiner kannte.

"Die Lenne ist in ein Kanalbett eingezwängt, und das ändern wir hier. Sie kann bei Hochwasser über die Ufer treten, die Fließgeschwindigkeit wird langsamer", sagt er.

Wenn man sich orientieren will: An der Buschmühlenstraße, pi x Daumen Höhe Wälzholz sucht man das Baustellenschild des WBH, und dort sind die Bagger kaum zu übersehen.


© WBH Hagen
© WBH Hagen


Gerald Fleischmann zeigt mir am oberen Teil der Baustelle den Unterschied: Rechts fließt die Lenne im alten Bett mit einem mehr oder weniger gleichmäßigen Strömungslauf. Links mäandert der Fluss um einige Inselchen herum, wird breit und flach, schlägt Haken um die Inseln und sucht sich den Weg immer wieder neu. Da wird renaturiert. Am Uferrand röhrt der Bagger. Fleischmann und Horn sind froh, den richtigen Baggerfahrer zu haben: "Der will das Projekt", sagen sie. Er baggert nicht einfach hier weg und da drauf, der modelliert auch gerne eine Insel und hat im Moment Freude daran, den Uferverlauf zu gestalten. Bauleiter Alexander Horn zeigt auf das Bild, dass hier im Entstehen ist.

Bauleiter Alexander Horn und Gerald Fleischmann vom Wirtschaftsbetrieb Hagen© Ralf Schaepe
Bauleiter Alexander Horn und Gerald Fleischmann vom Wirtschaftsbetrieb Hagen
© Ralf Schaepe

Auf 2,5 Kilometer wird der Fluss renaturiert. Die Biologische Station Hagen ist mit im Boot und macht die ökologische Baubegleitung. Ein naturnaher Fluss hat nicht nur mehr Fische – er hat auch mehr Insekten, kann bei Hochwasser übertreten, und er sieht auch schöner aus.

Davon sollen am Ende alle etwas haben. Letztes Jahr im Juli haben die Arbeiten angefangen. Nächstes Jahr im Herbst soll die Renaturierung beendet sein; der WBH muss noch die Baustelle Lennetalbrücke abwarten, bevor er weiter flussabwärts darf.


An Ort und Stelle gibt es aber noch genug zu tun. Bäume am Ufer mussten weg. Das ließ sich nicht vermeiden, weil die so fest mit der Uferbefestigung aus Rasengittersteinen verwachsen waren, dass man sonst das Flußbett nicht aufweiten könnte.

Also nächstes Jahr – und zwar etwa im Herbst – wird die renaturierte Lenne fertig sein. Und dann haben wir ein feines Stück Natur auf dem Weg von Hohenlimburg zum Hengsteysee.

Ein Fluss darf wieder wild werden.

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