Rahmede-Autobahnbrücke wird gesprengt: "Meilenstein" für XL-Projekt

Für die Sprengung der Autobahnbrücke Rahmede an der zentralen A45 bei Lüdenscheid am 7. Mai gehen die Arbeiten auf die Zielgerade.

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Um die 17 000 Tonnen schwere Talbrücke aus den 1960er Jahren akkurat zu Fall zu bringen, werden rund 150 Kilogramm Sprengstoff benötigt, sagte Sprengmeister Michael Schneider am Freitag an der alpin anmutenden Baustelle. Ein Vertreter des Bundesverkehrsministeriums betonte, der Sprengabbruch bedeute einen «Meilenstein» in dem herausfordernden Verfahren. In den kommenden Jahren seien deutschlandweit rund 4500 Brücken zu sanieren.

Für das Fallbett unterhalb der seit Dezember 2021 gesperrten Brücke werden mehr als 100 000 Kubikmeter Erdmassen benötigt, die schon seit Monaten aufgeschüttet werden. Der Sprengmeister sprach angesichts der Bebauung unmittelbar an der Baustelle von einer besonders herausfordernden Aktion. Die 450 Meter lange und bis zu 70 Meter hohe Brücke dürfe auf keinen Fall seitlich wegkippen, sondern müsse auf den Meter genau zu Boden gehen.

Wichtige Nord-Süd-Route seit Monaten gestört

Die Talbrücke an der Sauerlandlinie ist wegen schwerer Schäden inzwischen seit mehr als 16 Monaten vollständig gesperrt. Die Folgen sind gravierend. Die wichtige Nord-Süd-Achse zwischen Frankfurt und Dortmund ist unterbrochen. Die Bewohner von Lüdenscheid und die gesamte Region sind durch massiven Umleitungsverkehr, Stauchaos, stockendem Lieferverkehr und Umsatzeinbußen schwer getroffen.

Der Bund ist als Baulastträger für den Neubau zuständig, die Umsetzung liegt bei der Autobahn GmbH des Bundes. Elfriede Sauerwein-Braksiek, Westfalen-Chefin der Autobahn GmbH sagte, man habe Baurecht in Rekordzeit erlangt, Grunderwerbsverhandlungen geführt und Entschädigungsvereinbarungen getroffen. Bis zum Sommer soll entschieden werden, an welches Unternehmen der Auftrag für den Neubau geht.

Im NRW-Landtag wird sich bald ein Untersuchungsausschuss mit dem Fall befassen. "Wir müssen genau verstehen, wie es zu dem Desaster kommen konnte", sagte der Lüdenscheider SPD-Landtagsabgeordnete Gordan Dudas. Es gehe auch darum, Rückschlüsse zu ziehen, "wie sich solche Infrastruktur-Katastrophen künftig verhindern lassen."

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