Reanimation: Wie rette ich einen Menschen und was ist zu beachten?

Die Woche der Wiederbelebung findet vom 14. bis 20. September statt. Mediziner nehmen dies zum Anlass, zu erklären, wie wie wichtig es ist, auch in Corona-Zeiten lebensrettende Maßnahmen als Ersthelfer zu ergreifen. Welche das sind, erklären wir in diesem Artikel.

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„Das menschliche Gehirn kann bei einem Herzkreislaufstillstand höchstens fünf Minuten überleben, wobei mit jeder Minute die Wahrscheinlichkeit steigt, im Nachhinein schwer behindert zu sein oder zu versterben" - Prof. Dr, Götz Geldner

Der Präsident des "Berufsverbands Deutscher Anästhesisten" warnt mit deutlichen Worten und hat deshalb mit seinem Verband unter anderem die Woche der Wiederbelebung als Warnsignal gestartet. Es sei auch in 2020 so wichtig, dass sich Menschen trotz des Coronavirus um Menschen mit Herz-Kreislauf-Stillstand kümmern und sofort mit einer Herzdruckmassage beginnen. Wie das geht, erfahrt ihr hier.

So rettet ihr Leben

Professor Dr. Jan-Thorsten Gräsner ist Direktor des Instituts für Rettungs- und Notfallmedizin in Schleswig-Holstein. Mit ihm sind wir im Interview noch einmal alle notwendigen Schritte durchgegangen. Das gesamte Interview mit ihm zum Thema Wiederbelebung hört ihr hier. Das Interview führte Kollegin Celine Appels

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Hier noch einmal schriftlich zusammengefasst: Für Unerfahrene oder Menschen, deren letzter Erste-Hilfe-Kurs schon Jahre oder Jahrzehnte zurückliegt gelten den Beschreibungen der Verantwortlichen zufolge folgende drei Stichworte:

  • Prüfen
  • Rufen
  • Drücken


Wie die Reanimation real aussehen sollte, verdeutlicht unsere Bildergalerie.

So rettet ihr das Leben eines Menschen

Beobachtet jemand einen Menschen, der in sich zusammensackt, soll er „prüfen“, ob der Betroffene auf Ansprache reagiert. Ist dies nicht der Fall, erfolgt der Notruf über die Nummer 112. Danach sollte sich der Ersthelfer seitlich neben den Patienten knien, die Hände verschränkt auf dem Brustkorb aufsetzen und das Brustbein 100-mal pro Minute fünf bis sechs Zentimeter zum Boden drücken. Auf diese Weise wird ein künstlicher Kreislauf erzeugt, der unter den gegebenen Umständen ausreicht, dass ausreichend Blut und Sauerstoff ins Gehirn fließen.

Mund-zu-Mund-Beatmung nicht erforderlich

Mediziner Geldner möchte auch die Menschen ansprechen, die aufgrund Covid-19 Respekt vor einer Mund-zu-Mund-Beatmung haben. „Die Mund-zu-Mund-Beatmung bei den Patienten ist auch vor der Corona-Pandemie für Laien nicht zwingend empfohlen worden“, erklärt er. Rund 60 Prozent aller Fälle ereignen sich in privaten Haushalten, sodass hier über Bedenken von Angehörigen nicht gesprochen werden muss.

Warum es wichtig ist, lebensrettende Maßnahmen durchzuführen

Während in anderen Ländern bei über 60 Prozent aller Fälle lebensrettende Maßnahmen von Ersthelfern durchgeführt wurden sind es in Deutschland nur rund 40 Prozent. Viel zu wenig aus Sicht der Ärzte.„Auch in Corona-Zeiten ist es wichtig, die Laienreanimation voranzutreiben", sagt Geldner. Zumal schließlich schon nach nur wenigen Augenblicken das Gehirn eines Menschen bei einem Herzstillstand nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt sein kann, wenn Hilfe nicht geleistet wird.

Viele weitere Informationen erhaltet ihr auf der offiziellen Seite zur Woche der Wiederbelebung auf www.einlebenretten.de.


Autor: Joachim Schultheis

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