Richtig gute Fotos

Am Freitag war Andy Spyra in der Stadt und hat erzählt wie er seine intensiven Fotos macht. Die Bilder hängen derzeit in der Hagenring-Galerie in der Wippermannpassage. Angefangen hat er mit seinem Job als Fotograf aus gefährlichen Gebieten - per Zufall. "Ich bin da reingerutscht. Ich bin nicht gezielt in ein Krisengebiet gefahren. Ich war einfach in Kaschmir, wollte Kaschmir an sich fotografieren, bin morgens aufgewacht, und plötzlich war da eine Riesendemo. Tränengas. Da wurde geschossen, da wurden Leute verwundet, und ich hatte die Wahl zurück ins Hotel zu gehen, oder zu fotografieren. Und dann habe ich fotografiert. Und das ist eine Entscheidung gewesen, die mein Leben maßgeblich geprägt hat."

... da wurde geschossen. Ich konnte ins Hotel zurückgehen, oder fotografieren. Ich habe fotografiert.

Selbst wenn man seine Bilder aus Geo kennt; es lohnt sich, sie in der Galerie anzusehen. Großformatig aufgezogen und perfekt gedruckt haben sie eine weit stärkere Wirkung als auf einer Zeitungsseite. Und in einer Zeitung hat man auch gute Fotos ja schon mal überblättert, weil man gerade auf etwas anderes aus ist. Das man auch gute Fotos in einem Magazin überblättert - damit kann er übrigen ganz gut leben. "Die Leute nehmen wahr, was sie wahrnehmen wollen. Ich hoffe, dass ich durch die Qualität meiner Bilder manchen erreiche, der sonst drüberblättern würde. Gute Fotografie wird gebraucht; sie zwingt zum Verweilen und kann aufrütteln."

Gute Fotografie wird gebraucht

Die Bilder hängen bis zum siebten April in der Hagenring-Galerie. Die Ausstellung ist klein - aber super. Sie kann absolut empfohlen werden - falls man auch nur irgendetwas mit Fotografie anfangen kann.

© Ralf Schaepe