Studie des ADAC: Nicht immer lohnt sich der Kauf eines E-Autos

Sind Elektroautos oder Verbrenner günstiger? Es kommt darauf an, sagt der ADAC auf Basis umfangreicher Berechnungen. Je nach Fahrzeugklasse unterscheiden sich die Ergebnisse stark.

Der ADAC sieht insbesondere bei Mittelklassefahrzeugen Kostenvorteile für Elektroautos gegenüber Verbrennern. Bei Kleinwagen sind die Stromer dagegen oft nicht

konkurrenzfähig, wie der Verkehrsclub mitteilte. Basis sind Berechnungen zu den vollständigen Kosten für die aktuell am deutschen Markt verfügbaren Fahrzeugmodelle. Dabei fließen neben den Kosten für Sprit beziehungsweise Strom und dem Wertverlust des Fahrzeugs auch Posten wie Wartungskosten, Steuer und Versicherung mit ein.

Kleinwagen als E-Auto lohnt sich eher nicht - besser ist es in der Mittelklasse

Bei Kleinwagen fällt der Vergleich dagegen sehr viel negativer für die Stromer aus. Bei einem Strompreis von 40 Cent sind die Verbrenner im Schnitt selbst bei Spritpreisen von zwei Euro billiger. Hier liegen die Preise für Stromer laut ADAC einfach zu weit über denen für Verbrenner.


In der Mittelklasse ist das E-Auto günstiger

Im Schnitt der ausgewerteten Mittelklassefahrzeuge - hier gibt es immer aktualisierte Vergleiche - war der Stromer bei einer angenommenen Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern und einer Haltedauer von fünf Jahren für das Fahrzeug selbst dann noch minimal billiger, wenn mit 80 Cent pro Kilowattstunde ein sehr hoher und mit 1,50 Euro für Diesel ein vergleichsweise niedriger Spritpreise angesetzt wurde.

So sieht es in der unteren Mittelklasse aus: Hier können Stromer bei 40 Cent pro Kilowattstunde den Diesel selbst bei 1,50 Euro pro Liter schlagen. Bei Benzinern kommt es dagegen auf den genauen Spritpreis an. In der oberen Mittelklasse gewinnen die Diesel dagegen selbst bei 30 Cent Strompreis und 2 Euro für den Liter Kraftstoff. In der Oberklasse sieht es wieder besser für den Stromer aus - bis etwas über 50 Cent pro Kilowattstunde schlägt er die Verbrenner selbst bei 1,50 pro Liter, bei Kleinstwagen bis knapp 50 Cent pro Kilowattstunde.

Auf das eigene Fahrprofil und weitere Kostenfaktoren achten

Es sollte dabei beachtet werden, dass dies Durchschnittsauswertungen sind. Für jede Einzelperson kann die Lage auch anders sein. Wichtig sei deshalb, das eigene Fahrprofil zu berücksichtigen - zum Beispiel ob Zuhause oder auf der Arbeit geladen werden kann und wieviel wirklich gefahren wird. Katja Legner vom ADAC fügt weitere Punkte hinzu: "Bei der Vollkostenrechnung sind noch Posten dabei, wie beispielsweise Wartung, Versicherung, Steuern oder Kosten für Reifen oder Reparaturen." Gerade in der Golfklasse sollten E-Wagen mit Förderung beim Kauf und mit laufenden Kosten erstmal günstiger sein. Wer beim neuen Verbrenner allerdings gut verhandelt und mindestens zehn Prozent Rabatt erhält, kann am Ende billiger wegkommen. Es bleibt also ein Rechenspiel.

Keine allgemeine Einordnung bei SUV-Klasse

Im einzelnen können die Werte allerdings deutlich abweichen, heißt es beim ADAC - je nach Fahrzeug oder beispielsweise nach Höhe der auf einzelne Modelle gewährten Rabatte. SUVs wertete der Verkehrsclub nicht einzeln aus, sondern ordnete sie entsprechend Preis und Größe den anderen Fahrzeugklassen zu.

Autorin: Marion Cürlis (mit dpa)

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