Wirtschaft ist das A und O
Veröffentlicht: Sonntag, 19.01.2025 11:33
Die Hagener CDU hatte am Wochenende ihren Neujahrsempfang. Die Bundestagswahl steht direkt bevor, die Kommunalwahl kommt im Herbst. Folglich war interessant: Was Dennis Rehbein sagt, der in Hagen als Oberbürgermeister kandidiert. Und was sagt Tijen Ataoglu? Ataoglu ist die Bundestagskandidatin der Hagener CDU.
„Diese Bundesregierung ist die unbeliebteste überhaupt“ sagt Dennis Rehbein. Und: „Nach der Bundestagswahl ist vor der Kommunalwahl.“ Beide Wahlen haben dieselben Themen: überall sehe man Verschleißerscheinungen an Straßen und Brücken. In Hagen wie auch bundesweit. Die Wirtschaft sei am Boden. Und damit kommt er zu seiner Themenliste, als OB-Kandidat: Ohne Wirtschaft, so seine Folgerung, ist alles nichts. Ohne funktionierende Wirtschaft kein Sozialstaat, keine Infrastruktur, ohne sie keine Ökologie. Dazu kommt die Sicherheit. Er argumentiert im wesentlichen so, wie auch Friedrich Merz.

Die CDU- Bundestagskandidatin für Hagen Tijen Ataoglu findet man auch auf dieser Linie. Sie kandidiert für Hagen, Breckerfeld, EN und Schwelm. Ataoglu ist im Beruf Richtern am Landgericht Hagen – und jetzt Wahlkämpferin: „Meine Priorität liegt erst einmal auf der Wirtschaft und auf der Bildung unserer Kinder: Diese beiden Bereiche hängen zusammen. Gleichwohl müssen wir in die innere Sicherheit investieren, denn nur wenn wir sicher eben, können wir in unserem Land weiter vorankommen.“

Kurzer Einwand: Manches, was der Wirtschaft zu schaffen macht, ist auch in 16 Jahren Merkel-CDU nicht angegangen worden - wie zum Beispiel die Infrastruktur.
Ataoglu: „Es gibt sicher Punkte, die in 16 Jahren CDU nicht optimal gelaufen sind, Aber wir hatten jetzt drei Jahre eine Regierung unter vermeintlich guten Voraussetzungen und da hätte man viele Sachen verändern können. Tatsächlich ist das bei den Menschen nicht angekommen, so dass am Ende die Ampelregierung gescheitert ist.“

Für die 35-Jährige Ataoglu ist noch ein Thema ganz oben auf der Agenda: Die schon erwähnte Bildung. Für sie ist Bildung auch ein Wirtschaftsthema: „Ich komme aus einer klassischen Arbeiterfamilie und habe selbst den Aufstieg durch Bildung hinbekommen. Wenn man das Aufstieg nennen kann, denn Arbeiter zu sein ist ja kein Abstieg… ich meine also das, was wir unter Aufstieg im Sinne von Karriere verstehen. Dementsprechend ist Bildung von Kindern für mich ein wichtiges Thema. Als erste Akademikerin in meiner Familie kenne ich sowohl die Chancen unseres Bildungssystems, als auch die Herausforderungen.“

Ihre Eltern hätten ihr wichtige Werte für ihren Weg mitgegeben: Fleiß und harte Arbeit. Die Positionen sind abgesteckt, die Parteien haben ihre Neujahrsempfänge zur Positionierung genutzt – es sind noch rund vier Wochen Wahlkampf bis zur Bundestagswahl am 23 Februar.
Ralf Schaepe