50 Jahre Fernuni Hagen
Veröffentlicht: Freitag, 13.06.2025 17:38
Die Fernuni Hagen ist exakt 50 Jahre alt. Sie ist die größte Uni Deutschlands und hat 72 500 Studenten. Die können sich zwischen rund 50 Studiengängen entscheiden.

Gestern (12.6.25) gab es auf dem Campus ein Treffen plus Talkrunde mit Zeitzeugen aus der Gründungsphase, mit Ehemaligen und ein Wiedersehen mit der Ende November verabschiedeten Rektorin Ada Pellert.
Die waren sich unter anderem darin einig, dass die Fernuni eine große Bereicherung für die Stadt ist - zumal sie großen Wert darauf legt, ihre Arbeit mit der Stadtgesellschaft in Hagen zu vernetzen.
Ebenfalls ein Thema war die Gründungsphase der Fernuni - der ehemalige Ministerpräsident von NRW Johannes Rau hatte sie in seinem damaligen Amt als Wissenschaftsminister gegründet. Der langjährige Rektor Helmut Hoyer konnte die historischen Angaben dazu um eine Anekdote erweitern:
Der amtierende Fernunirektor Stefan Stürmer betonte, die Fernuni sei eine "Uni der Chancen", weil dort auch Berufstätige studieren können. Zu den Studenten gehören zum Beispiel auch Soldaten der Bundeswehr, die im Einsatz im Ausland sind, oder etwa Handwerksmeister und Alleinerziehende. Also Leute, die aus zeitlichen Gründen keine Chance hätten, an einer Präsenzuni zu studieren.

Eine große Chance für Hagener Betriebe bildet eine Art Zukunftslabor der Uni: Der "Immersive Colaboration Hub". Dort experimentieren die Wissenschaftler mit Augmented Reality und Virtual Reality. Die potentiellen Anwendungsgebiete sind ausgesprochen vielfältig: Medizinstudenten könnten an virtuellen menschlichen Körpern herumoperieren. Architekten können ein Haus bis auf die Haustechnik entkleiden. In einer Art Sandkasten wird der Sand umgeschichtet, und die intelligente Technik projiziert automatisch eine topographische Karte darauf, die sich speichern und weiternutzen lässt. Mit einem Ganzkörperscanner lassen sich Avatare erstellen - hier wird eben geforscht.

Das ganze Ambiente ist ausgesprochen spacig. Dazu passt der schicke Treffpunkt, der auch eine Cafeteria aus dem Star-Trek-Universum sein könnte. Das wäre übrigens auch ein Ort, an dem sich Forscher und Vertreter der Wirtschaft - etwa der Handels- und Handwerkskammer oder aus Industrieunternehmen über die Technik und ihre Anwendung in der wirtschaftlichen Produktion austauschen können. Das wäre dann Wissenstransfer, von dem Hagener Unternehmen direkt profitieren können.
50 Jahre alt ist die Fernuni und mit einem Bein immer in der Zukunft.