Deutscher Vorlesetag 2022: Warum Vorlesen für Kinder so wichtig ist

Am Freitag (18. November) ist bundesweiter Vorlesetag. Es dauert nur wenige Minuten, wirkt sich positiv auf alle Beteiligten aus und trotzdem wird es immer weniger gemacht. Und das sorgt für Probleme.

© Stiftung Lesen

Eltern von fast 40 Prozent der Ein- bis Achtjährigen lesen ihren Kindern gar nicht oder nicht regelmäßig vor; das heißt nur einmal pro Woche oder noch seltener. Das hat die "Stiftung Lesen" herausgefunden. Viele Eltern fangen mit dem Vorlesen zu spät an, wenn die Kinder schon zwei sind. Gleichzeitig hören viele auch damit zu früh auf, oft wenn die Kinder beginnen, in die Schule gehen. Kurios: obwohl Eltern während der Corona-Pandemie viele zu Hause waren - also noch mehr Zeit zum vorlesen hatten - ist es dem Vernehmen nach weniger geworden.

Eine fatale Entwicklung. Denn Vorlesen schafft eine größere Bindung zwischen Eltern und Kindern. Es ist gut für die sprachliche Entwicklung. Kinder lernen dadurch schneller das Lesen und können es selbst im Laufe der Jahre stärker. Was gleichzeitig zur Folge hat, dass sie wiederum besser in der Schule werden. Ein weiterer Aspekt: Kinder entwickeln sich allgemein schneller, was zum Beispiel die sozialen Kompetenzen angeht.

Wie wir alle dazu beitragen können, dass es besser läuft, erklärt uns Simone Ehmig von "Stiftung Lesen". "Daran kann sich jeder und jede beteiligen. Es gibt an vielen Orten auch Vorleseaktionen. Man kann in Schulen, in Kitas, Kinderhorten und allgemein an allen Orten, die man sich vorstellen kann, vorlesen. Wir freuen uns über jeden Teilnehmer." Wer Lust hat, mitzumachen, kann sich auf der Homepage "Vorlesetag" anmelden. Dort sind Orte, an denen wir vorlesen oder auch an Lesungen teilnehmen können. Das geht übrigens auch auf Social-Media-Kanälen, beim Instagram-Kanal "Vorlesetag Center" lesen beispielsweise einige Promis vor.

Autoren: Sascha Faßbender / Joachim Schultheis

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