Eine Woche Busspur

180 Facebookkommentare später: Die Busspur an der Körnerstraße ist eine Woche alt. Gefühlt sind 70 Prozent der Facebookposter gegen die Spur, denn sie zwingt ja den Autoverkehr auf eine einzige Spur zusammen. Aber die anderen Poster können der Busspur auch Positives abgewinnen. Und die Straßenbahn kann das auch.

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 Dirk Thorbow ist Sprecher bei der Straßenbahn. Er sagt: Wir sind jetzt viel schneller.



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Und das bedeutet: Die Vertaktung mit den Zügen der Bahn klappt zuverlässiger. Die Straßenbahn AG verfolgt ja das Ziel, Busfahren attraktiver zu machen, und schnellere Verbindungen sind ein Teil in einem Gesamtpaket.

Allerdings war der Start zäh – im wahren Sinn des Wortes.Die Autos stauten sich letzte Woche bis weit in Richtung Innenstadt. Das war besonders am vergangenen Freitag heftig - da kam aber auch alles mögliche zusammen, sagt Thomas Lichtenberg. Er ist Leiter im Fachbereich Verkehr der Stadt.


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Wir haben gestern an der Körnerstraße geguckt: Mittags lief das ganz prima. Gegen 1700 Uhr sah es so aus: Flüssig geht anders. Aber von Chaos an der Körnerstraße konnte man nicht reden. Allerdings muss man auch ehrlich sagen: Wenn man mehr Busverkehr und mehr Radverkehr will, läuft das darauf hinaus, dass der Autoverkehr benachteiligt wird. Der Platz in der Stadt ist nun mal endlich, und wenn einer mehr bekommt, muss der andere mit weniger klar kommen. Thomas Lichtenberg sagt: Bisher ist eben bei uns der Autoverkehr massiv bevorteilt worden - aus Umweltgründen und weil man auch einfach nicht mehr Straßen schaffen kann, muss jetzt umgesteuert werden.


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Und die Busspur ist auch erst ein Anfang. Im nächsten Jahr wird ein neues Fass aufgemacht: Den Innenstadtring als Einbahnstraße zu gestalten, das wird dann diskutiert werden. Schon jetzt sind befassen sich Verkehrspolitiker mit dem Thema, aber im kommenden Jahr dürfte das Gegenstand vieler Diskussionen sein.


Fazit:

Die Busspur ist da. Weitere Vorteile für den öffentlichen Verkehr werden kommen - und damit auch Nachteile für den Autoverkehr. Denn was das eigentlich ist, was da ist: das ist der Einstieg in die Verkehrswende in Hagen.

Ralf Schaepe

Im Feierabendverkehr gegen 1650 Uhr: Flüssig geht anders - von Chaos kann man aber nicht reden.© Ralf Schaepe
Im Feierabendverkehr gegen 1650 Uhr: Flüssig geht anders - von Chaos kann man aber nicht reden.
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