Happy Birthday! Die E-Mail in Deutschland wird 40!

Am 3. August 1984 landete die erste E-Mail aus den USA in den Postfächern zweier deutscher Forscher. Diese Mail bestätigte offiziell die Betriebsbereitschaft des deutschen Servers im vorläufigen Internet und gab somit den Startschuss für die Karriere der E-Mail und des weltweiten Internets selbst. 

ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Hand zeigt am 21.07.2009 in Karlsruhe auf einem Computerbildschirm auf die erste E-Mail in Deutschland, die vor einem Vierteljahrhundert in Karlsruhe empfangen wurde. Diese empfing damals der Informatiker Werner Zorn mit seinem Team in den Räumen der Universität Karlsruhe. Die Mail kam aus den USA von Laura Breeden von der Universität Wisconsin aus dem CSNET. "Michael, this is your official welcome to CSNET", lauten die ersten Wörter an Zorn und seine Mitarbeiter. Eine Premiere: Die erste elektronische Nachricht an einen eigenen deutschen Mailserver erreicht am 2. August 1984 das Land, eine neue Ära beginnt. Foto: Uli Deck dpa/lsw (zu dpa-Korr: "Die neue Internet-Ära begann mit einem "Pling" vom 31.07.2009)
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"Willkommen im CSNET!"

So lautete der Betreff der E-Mail, die Herrn Professor Werner Zorn und den damaligen Mitarbeiter Michael Rotert vor 40 Jahren erreichte. Die beiden Forscher arbeiteten damals an der Karlsruher Universität in der Informatik-Rechnerabteilung. Sie gelten heute als Internet-Pioniere, da sie die Chancen des Anschlusses Deutschlands an das CSNET, ein Vorläufer des Internets, früh erkannt und gefördert haben. Für Rotert ist heute ganz klar, dass diese E-Mail rückblickend sein Leben verändert hat: "Mit der ersten E-Mail fing für mich meine 'Internetkarriere' an, ich habe mich dann voll dem Internet gewidmet".

Erst eine Technologie für die Wissenschaft, dann für die ganze Welt

Das CSNET (Computer Science Network) wurde 1981 in den USA in Betrieb genommen und sollte den wissenschaftlichen Austausch zwischen den Unis und Forschern erleichtern. Drei Jahre wurde das CSNET nur innerhalb der USA benutzt. Ab dem 3. August 1984 wurde dann Deutschland als zweites Land nach der USA an das Internet angeschlossen. Es folgten Israel, China und bald die ganze Welt. "Die erste E-Mail war eigentlich nur ein ganz kleiner Zünder für das weitere Internet. Und das wurde dann Mitte der 90er Jahre durch die Entwicklung des World Wide Web richtig befeuert. Und ab da war das Internet eigentlich nicht mehr zu stoppen", so Rotert.

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Die Erfolgsgeschichte der E-Mail…

Anfang der 1980er Jahre war selbst den Forschern noch nicht klar, dass die Mail zu einem der wichtigsten Kommunikationsmedien überhaupt werden würde. Die Anzahl der täglich verschickten und empfangenen E-Mails weltweit liegt heute bei mehr als 360 Milliarden. Für Rotert ist das auch heute noch erstaunlich, "weil man damals auch gar nicht absehen konnte, dass irgendwann Privatpersonen, die überhaupt nichts mit Technik zu tun haben, das Internet nutzen würden." 

…ist auch die Erfolgsgeschichte des Internets

Mit der Verfügbarkeit von Heimcomputern in den 80er Jahren und dem Angebot von kostenlosen Mail-Anbietern ab den 90er Jahren, wurde das Verschicken und Empfangen von Mails zur Normalität. Egal ob im wissenschaftlichen, beruflichen oder privaten Bereich - durch die Mail ist der Austausch von wichtigen Innovationen und alltäglichen Gedanken zwischen Menschen in verschiedenen Zeitzonen und auf unterschiedlichen Kontinenten möglich geworden. Rotert ist sich sicher, dass die die E-Mail eigentlich der wichtigste Service von allen Internet-Diensten und deswegen auch der Anfang vom Internet war. "Weil sie eben die Mensch-zu-Mensch-Kommunikation erlaubt hat. E-Mail war die Sache, wo ein Mensch mit einem anderen Menschen Erfahrungen ausgetauscht hat." 

Auch nach 40 Jahren: E-Mail bleibt in Deutschland das beliebteste Kommunikationsmittel

Laut einer aktuellen Umfrage in Deutschland ist die E-Mail besonders im beruflichen Kontext das mit Abstand am häufigsten genutzte Kommunikationsmittel. Aber auch privat versenden 75 Prozent der Deutschen regelmäßig Mails. Damit liegt die Mail nur knapp hinter Messenger-Angeboten wie WhatsApp" und "Telegram". Ein großer Vorteil der E-Mail ist laut Professor Rotert ihr offener Standard: "Ich glaube das macht einen ganz großen Teil des Erfolgs aus, dass ich hier ein Medium habe, das völlig unabhängig von der Art des Rechners, des Smartphone oder des Betriebssystems funktioniert. Ich kann jeden erreichen."

Autorin: Roschan Häßlin

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