KI-Gesetz: EU setzt ganz neue Maßstäbe

In der EU tritt im August ein neues Gesetz in Kraft. Es soll verbindliche Regeln im Umgang mit künstlicher Intelligenz aufstellen. Die Umsetzung erfolgt aber nicht sofort.

© picture alliance/dpa I Oliver Berg

Was darf KI und was darf KI nicht? Diese Frage wird in Zukunft einfacher beantwortet werden können. Ein neues Gesetz, das die Grenzen und Möglichkeiten von KI-Technologien definiert, tritt in Kraft und soll für mehr Sicherheit und Transparenz sorgen. Damit hat die EU einen Schritt zur Klärung der rechtlichen Rahmenbedingungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) unternommen. Wir sagen euch, was das Gesetz beinhaltet.

Klassifizierung von KI nach Risikopotenzial

Das Gesetz führt eine Klassifizierung von KI-Systemen in vier Risikogruppen ein. Diese Einteilung basiert auf dem potenziellen Einfluss, den die jeweilige KI auf das reale Leben haben kann. Systeme, die weitreichende Folgen nach sich ziehen könnten, unterliegen strengeren Anforderungen. Dies betrifft insbesondere kritische Bereiche wie das Gesundheitswesen, wo KI zukünftig beispielsweise bei Operationen eingesetzt werden könnte.

Geringes Risiko bei virtuellen Anwendungen

Im Kontrast dazu stehen Anwendungen wie Computerspiele, bei denen KI als weniger riskant eingestuft wird. Hier sieht das Gesetz vor, dass der KI mehr Freiheiten gewährt werden, da die Auswirkungen als virtuell betrachtet werden und somit als weniger bedrohlich gelten.

Verbotene Anwendungen

Das neue Gesetz legt klar fest, welche KI-Anwendungen nicht zulässig sind. Dazu zählt die Überwachung mithilfe von KI, wie beispielsweise die Gesichtserkennung auf öffentlichen Plätzen oder am Arbeitsplatz. Solche Überwachungsmethoden sind nun explizit untersagt. Zusätzlich müssen alle KI-Anwendungen für die Nutzer transparent und deutlich gekennzeichnet sein.

Gesetz in Kraft - Startzeitpunkt noch offen

Obwohl das Gesetz bereits in Kraft getreten ist, wird es eine gewisse Zeit dauern, bis die neuen Regelungen im Alltag der Bürgerinnen und Bürger spürbar werden. Die EU-Mitgliedsstaaten haben nun zwei Jahre Zeit, um die Vorgaben in nationales Recht umzusetzen. Ein europäisches Amt wird die Einhaltung dieser Regeln überwachen. Alle bestehenden sowie neuen KI-Systeme müssen einer Prüfung unterzogen werden. Die vollständige Umsetzung der Regeln wird bis August 2026 erwartet. Mit diesem Gesetz nimmt die EU eine Vorreiterrolle in der Regulierung von KI ein und setzt einen neuen Standard für den verantwortungsvollen Umgang mit dieser zukunftsweisenden Technologie.

Autor: Hendrik Frost

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