Kunstwerkreste entdeckte

Mit etwas Glück und viel Aufmerksamkeit ist eine Hagenerin auf das bisher unentdeckte Fragment einer Skulptur des Künstlers Hans Dorn gestoßen: Die Figur "Hans im Glück" von Hans Dorn.

© Ralf Schaepe

Zu sehen ist wirklich nicht mehr viel. Neben einem Treppenaufgang an der unteren Fleyer Straße steht eine gemauerte Säule - etwa in der Art, wie man sie für ein Portal bauen würde. Und oben drauf sind sozusagen die Fußnoten eines Teils der Hagener Kunstgeschichte - sagt Pablo Arias vom Hagener Geschichtsverein: "Das ist mal "Hans im Glück" gewesen - eine 2,80 große Figur. Hans im Glück ist eine Märchengestalt, und die Szene zeigt ursprünglich, wie er auf einem Schwein reitet."


Dass wir das wissen, ist einem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1935 zu verdanken. Der ist mit einem Foto dieser Skulptur bebildert und berichtet über die "Monumentalplastik... vor der schönen, neuen Siedlung der Hagener Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft", die dort "urwüchsig im westfälischen Bauernkittel" "dummdreist mit pfiffigem Gesicht auf einer wohlgemästeten Sau reitet".

Auf dem Sockel stehen Name des Bildhauers und Datum der Skulptur: Hans Dorn hat sie 1935 angefertigt, so Arias.

© Ralf Schaepe
© Ralf Schaepe

Von Dorn gibt es 12 Werke in Hagen. Der gebürtige Hamburger kam 1920 nach Hagen. Dorn war Mitbegründer der Künstlervereinigung "Hagen Ring" und hat Skulpturen im Stadtpark hinterlassen und die Schmiedefigur in Haspe. Vor allem in den 20er und 30er Jahren war er aktiv in der Stadt - unter den Nazis war er durchaus gelitten. Ob er selbst Nazi war, lasse sich nicht so eindeutig feststellen. Immerhin war er in der SA und in der NSDAP, beide Mitgliedschaften waren nicht verpflichtend. Dorn war Student und Kriegsveteran - beides sind Hinweise auf eine damals in diesen Kreisen häufig vertretende deutschnationale Gesinnung.

© Foto von Kopie
© Foto von Kopie

Auf jeden Fall ist Dorn Teil der Hagener Kulturgeschichte. Was macht man nun mit den wenigen Resten von Hans im Glück? "Es wäre ein Anlass, um das Werk von Hans Dorn zu erforschen. Es ist eine merkwürdige Sache, dass es keine Monographie über Hans Dorn gibt, der in Hagen doch einige Werke hinterlassen hat."


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