Rücktritt aus Protest

Ein großer Teil der Mitglieder im Naturschutzbeirat ist gestern zurückgetreten. Der Grund in kurzen Worten: Man fühlt sich von der Stadtverwaltung nicht ernst genommen, deswegen haben sieben Leute hingeworfen.

© Quelle. Antje Selter

Die Vorsitzende Antje Selter hat ihren Rücktritt gestern und im Gespräch mit Radio Hagen ausführlich begründet. So habe sie Unterlagen zu der Windkraftanlage am Stoppelberg als Vorsitzende nicht einsehen dürfen.


Von unerlaubten Baumfällungen durch Straßen NRW im Gebiet Weißenstein/Mastberg habe sie über Facebook erfahren, und nicht von der Stadt Hagen.


Auch die Auseinandersetzung um gefällte Bäume am Hohenhof wirkt da noch hinein: Etliche Ausschuss- und Ratsmitglieder hätten die Vorlage nicht richtig verstanden. Ein Ortstermin zum näheren Verständnis sei insofern sinnlos gewesen, als am selben Tag der Rat darüber abgestimmt hat - ein Einfluss des Naturschutzbeirates sei also gar nicht mehr möglich gewesen.


Antje Selter: "Aus diesem Grund ziehe ich die Konsequenzen und lege den Vorsitz des Naturschutzbeirates nieder. Da eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Verwaltung nicht erkennbar ist, trete ich als sachkundige Bürgerin vom Naturschutzbeirat mit sofortiger Wirkung zurück,"


Für die Stadt ist das nicht nur blamabel, sondern auch ein Problem: Laut Gesetz muss sie einen Naturschutzbeirat haben. Mit sieben Rücktritten ist er aktuell aber nicht handlungsfähig.

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