Whatsapp, SMS oder E-Mails: So schützt ihr euch vor Scam-Nachrichten

"Ihre Sendung ist bald da. Jetzt hier das Paket verfolgen" - eine solche Nachricht erscheint auf den ersten Blick nicht schlimm zu sein. Doch klickt man dann auf den Link in der SMS, ist es häufig schon zu spät.

Sogenannte Scam-Nachrichten per Mail oder per Textnachricht an Smartphones haben seit der Pandemie drastisch zugenommen. Expertinnen und Experten schätzen einen Anstieg von ca. 200 Prozent.

Oft wird man in solchen Nachrichten dazu aufgefordert, bestimmte Links anzuklicken oder bestimmte Inhalte wie Apps herunterzuladen. Mit einem Vorwand versuchen Hacker und Betrüger, Personen hinters Licht zu führen: Es gäbe beispielsweise Probleme mit Google-, Amazon- oder PayPal-Kontos. Deshalb müsse man mithilfe des zugesendeten Links sich nochmal neu anmelden. Damit landen Anmeldedaten direkt bei Betrügern. Durch das Herunterladen von bestimmten Apps können Fremde Zugriff auf Smartphones erhalten und Daten klauen. Als Folge würden Opfer schlussendlich auch noch erpresst und eventuell auch noch ihre digitale Identität verlieren, berichtet IT-Sicherheitsexperte Thorsten Urbanski vom Verband für IT-Sicherheit "TeleTrust".

Was bedeutet die digitale Identität?

Ein Identitätsdiebstahl bedeutet, dass sich eine fremde Person mithilfe der gesammelten Daten (Name, Geburtsdatum, Adresse, Kontodaten, etc.) als eine andere Person ausgibt und so beispielsweise online Verträge abschließt. Daher kommt es auch häufig vor, dass man in Scam-Nachrichten gebeten wird, persönliche Informationen über den beigeschickten Link neu anzugeben. Diese Daten würden dann meist im Dark Web weiterverkauft. Thorsten Urbanski dazu: "Online-Kriminalität ist ein weltweites Phänomen. Das heißt, da sind Profis am Werk und machen seit vielen Jahren mehr Umsatz weltweit als der gesamte Drogenhandel".

Wie können wir uns vor solchen Angriffen schützen?

  • Der beste Schutz vor Datenmissbrauch sei in erster Linie, so wenig Daten von sich selbst preiszugeben wie möglich. Das gelte auch für die sozialen Netzwerke, so Thorsten Urbanski. Am besten sollte man auf die Angabe vom vollen Namen, dem Geburtsdatum, der Adresse oder anderer sensibler Daten verzichten.
  • Außerdem sollten solche Nachrichten immer hinterfragt werden. Die allermeisten Unternehmen würden solche Nachrichten in dieser Form nie verschicken.
  • Für den Fall, dass jemand doch auf einen Scam hereinfällt, sollten alle Passwörter sofort geändert werden.
  • Falls Bankdaten vom Betrug betroffen sind, dann müssten folglich Konten gesperrt werden.
  • Bei dem Verdacht auf Identitätsdiebstahl sollte regelmäßig nach Bestellbestätigungen im Email-Fach gecheckt werden, ob Dritte über den jeweiligen Account tätig gewesen sind.
  • In dem Fall sollte außerdem eine Anzeige bei der Polizei erstattet werden. Im Nachhinein zu beweisen, dass nicht wir selbst die Bestellungen aufgegeben haben.

Unter https://haveibeenpwned.com/ kann jeder Interessierte untersuchen, ob Daten von ihm bislang geklaut worden sind.

Autorin: Catharina Velten

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