Aktuelles zum 49-Euro-Ticket: Das müsst ihr wissen

Das 49-Euro-Ticket oder auch "D-Ticket" läuft mit dem Start in den Mai an. Die Antworten auf die wichtigsten Fragen findet ihr in diesem Artikel.

Der Weg für das 49-Euro-Ticket ist Ende März frei geworden: Nachdem der Bundestag das Gesetz zur Finanzierung des "D-Ticket" verabschiedet, hat nun auch der Bundesrat am 31. März final zugestimmt. Damit ist die letzte Hürde zum Start am 1. Mai dieses Jahres geschafft. Zur Finanzierung des "D-Ticket" wird der Bund die Länder von 2023 bis 2025 mit jährlich 1,5 Milliarden Euro unterstützen. Das ist etwa die Hälfte der anfallenden Gesamtkosten. Insgesamt wird mit mindestens 3 Milliarden Euro gerechnet. 

Wofür wird das "D-Ticket" gültig sein?

Das "D-Ticket" soll in ganz Deutschland für den Nahverkehr gelten. Zu den Nahverkehrszügen der Deutschen Bahn gehören:

  • S-Bahn (S)
  • Regionalbahn (RB)
  • Regionalexpress (RE)
  • Interregioexpress (IRE)

Nicht enthalten sind Fahrten mit den Fernzügen ICE, EC und IC der Deutschen Bahn und Züge anderer Anbieter sowie Fern- und Reisebusse. 

Gibt es Mitnahmeregeln für Fahrräder, Kinder, etc.?

Im Gegensatz zu anderen Monatstickets ist der neue Deutschlandtarif nicht übertragbar. Das bedeutet, andere Personen und Fahrräder dürfen nicht kostenlos mitgenommen werden. Für sie muss der Fahrgast ein extra Ticket kaufen, das je nach Verkehrsverbund unterschiedlich viel kostet. In NRW gibt es zum Beispiel das "FahrradTagesTicketNRW" für 4,80 Euro pro Rad.

Kinder bis unter 6 Jahren können jedoch wie bisher bei der Deutschen Bahn üblich kostenfrei mitgenommen werden. Die Regelungen für Hunde sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich, in NRW dürfen sie aber kostenlos mitfahren.

In welcher Form kommt das 49-Euro Ticket?

Der Vorverkauf für das "D-Ticket" ist Anfang April gestartet worden. Es ist digital als Handyticket oder als Chipkarte in einem monatlich kündbaren Abonnement erhältlich. In einer Übergangsphase wird es für Verkehrsverbünde, die die digitale Überprüfung noch nicht umsetzen können, auch Tickets in Papierform geben. Allerdings voraussichtlich nur bis Ende 2023.

Zudem soll es das 49-Euro-Ticket auch als sogenanntes Job-Ticket geben, welches dann 34,30 Euro monatlich kosten solle. Bedingung dafür sei, dass der jeweilige Arbeitgeber einen Mindestzuschuss von 25 Prozent zahlt - im ersten Jahr wären es 12,25 Euro. Außerdem sollen Verkehrsunternehmen fünf Prozennt Rabatt dazugeben.

Was bietet die Deutschlandticket-App?

Wer im App-Store oder im Play-Store nach “Deutschlandticket App“ sucht, bekommt sie direkt ganz oben angezeigt. Dort kann man sich aber nicht nur über das Ticket informieren, sondern es auch direkt vorbestellen. Die App soll es den Nutzern ermöglichen, das Abonnement schnell und einfach abzuschließen oder zu kündigen. In Zukunft sollen dort auch Zusatztickets für die Fahrradmitnahme oder lokale Ticketangebote verkauft werden. Angeboten wird die App allerdings nicht von der Deutschen Bahn, sondern von dem Drittunternehmen Hansecom.

Das 49-Euro-Ticket soll aber auch in der DB-Navigator-App sowie als Chipkarte in den DB-Verkaufsstellen und Verkehrsverbünden erhältlich sein.

Wie kann ich das Deutschland-Ticket Abonnement kündigen?

Das Deutschland-Ticket kann bis zum 10. eines Monats zum Ende des Kalendermonats über das Abo-Portal gekündigt werden.

Bleibt es langfristig bei 49 Euro im Monat?

Das ist noch unklar. Schon jetzt wird über mögliche Preiserhöhungen diskutiert. Laut einer Stellungnahme des Bundestags ist geplant, den Preis in Abstimmung von Bund und Ländern jährlich festzulegen. Spätere Erhöhungen sind also möglich. Die Verbraucherzentralen fordern jedoch zumindest eine Preisgarantie bis Ende 2025 - solange, wie auch die Finanzierung des Bundes garantiert ist. 

Wird es Sozialtickets geben?

Ein angedachtes bundesweites Sozialticket zum Einheitspreis ist weiterhin nicht vorgesehen. Die Folge wird voraussichtlich ein Flickenteppich in Deutschland sein. Bayern plant nach Angaben des Verkehrsministeriums eine vergünstigte Version des 49-Euro Tickets für Studierende und Auszubildende für 29 Euro - mit bundesweiter Gültigkeit. Auch in Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern gibt es Überlegungen dazu. Im Saarland soll es ein vergünstigtes Ticket für Schülerinnen und Schüler, Azubis und Freiwilligendienstleistende für 30,40 Euro geben. Die Differenz von 18,60 Euro will das Land übernehmen.

Andere Landesregierungen überlegen, als Reaktion auf das Deutschlandticket günstigere Angebote zu entwickeln, die dann aber nur landesweit gelten würden. In Berlin etwa hieß es zuletzt, dass das 29-Euro-Ticket für den Innenstadtbereich über das aktuelle Enddatum hinaus beibehalten werden soll. Auch Hessen plant ein vergünstigtes, landesweites Nahverkehrsticket für Geringverdiener.

Autorin: Antonia Röper

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