Kreml dementiert Verzögerungstaktik bei Ukraine-Gesprächen

Dmitri Peskow
© Ulf Mauder/dpa

Krieg in der Ukraine

Moskau (dpa) - Der Kreml hat den Vorwurf einer Verzögerungstaktik bei den Gesprächen über eine Beendigung des Ukrainekriegs zurückgewiesen. Russland sei daran interessiert, seine Ziele auf diplomatischem Wege zu erreichen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. «Darum sind wir nicht daran interessiert, irgendetwas herauszuzögern.» Derzeit werde gerade ein Termin für die dritte Runde der direkten Gespräche mit der Ukraine abgestimmt.

Streit mit US-Sondergesandten Kellogg

Peskows Aussage ist Teil einer rhetorischen Auseinandersetzung mit dem US-Sondergesandten für die Ukraine, Keith Kellogg. Nachdem Peskow nämlich kürzlich die Ukraine und die USA für die seit Monaten stagnierenden Verhandlungen verantwortlich gemacht hatte, bezeichnete Kellogg die Vorwürfe auf der Plattform X als «Orwell-mäßig». 

Der britische Schriftsteller George Orwell wurde durch düstere Zukunftsutopien wie den Roman «1984» bekannt. Der dort beschriebene Überwachungsstaat arbeitet mit sich widersprechenden Parolen wie «Krieg ist Frieden», «Freiheit ist Sklaverei» und «Unwissenheit ist Stärke».

Bislang kein Entgegenkommen vom Kreml

Unter US-Präsident Donald Trump hat das Weiße Haus versucht, sich als Vermittler zwischen Moskau und Kiew zu präsentieren. Auf Druck aus den USA hat die Ukraine eine Reihe ihrer Forderungen wie die Rückkehr zu den Vorkriegsgrenzen fallengelassen. Russland hingegen ist bislang nicht von seinen Maximalforderungen abgewichen. Im Gegenteil: Zuletzt drohte Moskau mehrfach, seine Ansprüche noch auf weitere Landesteile des Nachbarn auszudehnen.

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