Hagenerin erleidet Sepsis nach Routinebehandlung

Nach einer ihrer Meinung nach unsauber injizierten Kortisonspritze landet die Hagenerin Heike Petri im Krankenhaus. Ein normaler Eingriff, der in einer Sepsis und dem Kampf um Leben und Tod endet. Anderthalb Jahre nach dem Vorfall ruft Familie Petri eine Spendenkampagne auf gofundme ins Leben und hofft auf Unterstützung.

© Quelle: gofundme

Von einer Gelenkspiegelung im Knie zur tödlichen Sepsis

Im Juli 2022 fuhr Heike Petri für einen Routineeingriff, eine sogenannte Arthroskopie in ihrem Knie, ins Krankenhaus. Es folgen zwei Monate mit angeschwollenem Bein und anschließend beruhigender Kortisonspritze. Ihr Bein schwoll ab und schien sich zu erholen. Am 09. September 2022 folgte dann die zweite Spritze. Innerhalb der nächsten Tage entwickelte sich bei Heike Petri eine Infektion im Kniegelenk und ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich von Tag zu Tag. Die gelernte Krankenschwester sollte mit ihrer Vermutung richtig liegen, denn die zweite Kortisonspritze rief eine Sepsis hervor. Es folgen 13 OPs und ein Leidensweg, der bis heute anhält.

Wenn das Risiko zur Realität wird

Die Möglichkeit, dass bei Injektionen Bakterien in den Körper gelangen können ist bekannt und bei Aufklärungsgesprächen zu erwähnen. Von schätzungsweise 10.000 Patienten sind vier von einer Infektion durch eine Kortisonspritze betroffen. Heike Petri fällt in die Statistik und hatte großes Pech. Dadurch, dass Kortison immunschwächend wirkt, steigt das Risiko einer Sepsis im Gegensatz zu anderen Mitteln zusätzlich an. Bei einer Injektion in das Gelenk, unter Fachleuten intraartikuläre Injektion, wird eine Bekämpfung ebenfalls komplizierter.

Laut anderer Fachärzte, ist es ein Wunder, dass Heike den Kampf gegen die Sepsis überlebt hat und ihr Bein nicht verloren hat. Trotz des Risikos ist sich die betroffene Hagenerin sicher, dass in ihrem Fall unzureichend desinfiziert wurde und eine Infektion hätte verhindert werden können. Sie spricht von einem Ärztefehler.

Neues Hobby - Physiotherapie

Ihre Freizeit verbringt Heike Petri jetzt in der Reha und bei der Physiotherapie anstatt wie früher auf dem Fahrrad, Motorrad oder beim Walken. Heikes Lichtblick war ihr Enkel, der im August 2022 auf die Welt kam. Beruflich gibt es für Heike wenig Perspektive. Seit der verhängnisvollen Spritze konnte sie keinen Tag mehr arbeiten. Für ihren Beruf als Krankenschwester und Kauffrau im Gesundheitswesen braucht sie zwei gesunde Beine. Ihr Schicksal erzählt sie uns wie eine Kämpferin - gefasst und entschlossen. Ob ihr Schadensersatz zusteht, ist noch nicht geklärt. Das liegt daran, dass sie vom behandelnden Arzt seit über einem Jahr keine Rückmeldung auf das medizinische Gutachten bekommen hat.

Spenden für Heike

Die anfallenden Kosten sind nach anderthalb Jahren Behandlung nur noch schwer alleine tragbar. Ihr Krankengeld soll aufgrund des monatelangen Leidensweges in naher Zukunft gestrichen werden. Allerdings hat sich, als eine Folge der Sepsis, der graue Star in ihren Augen entwickelt und würde ohne Behandlung zu einem frühzeitigen Erblinden sorgen. Daher benötigt Heike Petri eine kostspielige Laserbehandlung. Außerdem hat die Hagenerin sich Unterstützung eines Fachanwaltes geholt, der ebenfalls bezahlt werden muss.

Die Spendenkampagne auf gofundme soll ihr bei der Bewältigung der Kosten helfen. Bis jetzt sind über 1.000€ zusammengekommen. 5.000€ sind Heikes Ziel. Sie hofft auf das Mitgefühl der Hagenerinnen und Hagener und, dass sie endlich Recht bekommt.

Spendenkampagne von Heike Petri: Folgen einer Sepsis, Augen-OP für meine Mutter (gofundme.com)

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