Neue Funde in Hagener Blätterhöhle

Bei den Ausgrabungen in und vor der Blätterhöhle in Hohenlimburg Holthausen wurden wieder interessante archäologische Funde gemacht. Es wurden menschliche Zähne, Geröll- und Knochenfragmente entdeckt.

© LWL-AfW Olpe/M. Baales

Die Ausgrabungen

Während der zweimonatigen Grabungen (07.08. bis 06.10.2023) wurde vor allem der Bereich vor dem Höhleneingang unter die Lupe genommen. Es wurden zahlreiche Funde aus der Mittelsteinzeit gemacht – unter anderem menschliche Zähne und Knochen. Die Fundstücke sollen demnächst genauer untersucht und datiert werden.

Aus den oberen mittelsteinzeitlichen Schichten konnten einige Menschenzähne geborgen werden, die wohl zu den jüngsten Resten der nacheiszeitlichen Jäger und Sammler zu rechnen sind.© LWL-AfW Olpe/M. Baales
Aus den oberen mittelsteinzeitlichen Schichten konnten einige Menschenzähne geborgen werden, die wohl zu den jüngsten Resten der nacheiszeitlichen Jäger und Sammler zu rechnen sind.
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Profis am Werk

Die Ausgrabungen haben unter einem speziellen Schutzdach stattgefunden. Dadurch sollten die Archäologen, aber auch die Ausgrabungsfläche vor Regen und möglichen Hangbrücken geschützt werden. In dem mehrköpfigen Grabungsteam waren unter anderem Studierende der Ruhr-Universität Bochum und der Universität zu Köln. Geleitet wurde das Team von Stadtarchäologe Wolfgang Heuschen.

Die Geschichte der Höhle

Die Blätterhöhle wurde 1983 durch den Arbeitskreis Kluterthöhle e.V. entdeckt. Ihren Namen bekam die Höhle, weil der gesamte Bereich dicht mit Laub aufgefüllt war. Als im Jahr 2004 der Grundwasserspiegel im Gebiet rund um die Blätterhöhle untersucht werden sollte, wurde der verschüttete Eingangsbereich der Höhle freigeräumt. Dabei fanden sich die ersten menschlichen Überreste. Seitdem führen Fachleute regelmäßig Grabungen in und vor der Höhle durch. Insgesamt wurden bislang menschliche Reste von fünf Individuen aus einem frühen Abschnitt der Mittelsteinzeit (vor 11.200 bis 10.700 Jahren) und von sechs oder sieben Individuen aus der späten Jungsteinzeit (vor 6.000 bis 5.000 Jahren) geborgen.

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