Urteil Schüsse in Eilpe
Veröffentlicht: Dienstag, 11.03.2025 16:22
Im Prozess um die Schüsse in Eilpe vergangenen Juni ist heute (11. März) das Urteil gefallen. Der 35-jährige Täter ist zu lebenslanger Haft verurteilt worden.

Was war geschehen?
Im Juni letzten Jahres ist ein Streit zwischen dem Verurteilten und seiner Ehefrau eskaliert, der Mann schoss seiner Frau daraufhin in den Kopf. Anschließend schoss er durch die Wohnungstür eines Nachbarn und fuhr dann zu einem Frisörsalon in Eilpe. Hier schoss der Mann zunächst durch das Schaufenster und anschließend in dem Laden auf zwei vermeintliche Nebenbuhler, sowie eine weitere Kundin. Anschließend flüchtete der Mann. Er konnte einen Tag später im Bereich Gut Kuhweide widerstandslos festgenommen werden.
Das Urteil
Verurteilt wurde der Mann wegen zweifachen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung und wegen zweifachen versuchten Totschlags in Tateinheit mit schwerer und gefährlicher Körperverletzung.
Das Gericht konnte in Bezug auf den Schuss zum Nachteil seiner Frau kein eindeutiges Motiv feststellen, ebenso keine niederen Beweggründe. Für die Tat wurde er wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit schwerer und gefährlicher Körperverletzung verurteilt.
Bei den Schüssen im Frisörsalon sieht das anders aus. Der Täter wollte die beiden geschädigten Brüder töten und nutzte ihre Arg- und Wehrlosigkeit aus. Das Gericht sieht hier das Mordmerkmal der Heimtücke als erfüllt und verurteilt den Mann wegen zweifachen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Bei der vierten Geschädigten wurde der Tod nicht beabsichtigt, aber billigend in Kauf genommen, auch hierfür wurde er wegen versuchten Totschlags in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung verurteilt.
Der Versuch durch eine gespielte psychische Erkrankung für schuldunfähig erklärt zu werden scheiterte. Seine Ehefrau hat ihm die Tat inzwischen verziehen.